Vorbereitungen, um Ihre Firma zu verkaufen

Mit diesen Aufräummaßnahmen steigern Sie die Attraktivität Ihres Unternehmens. Oder machen es überhaupt verkaufbar...

Achtung: Jeder Käufer hat andere Pläne...

Sie würden Ihre Firma gerne verkaufen. Um es einem Käufer so angenehm wie möglich zu machen (und damit den Preis zu maximieren), sollten Sie im Geiste das Ziel anstreben, eine komplett eigenständige Einheit abzugeben, die von ganz alleine funktioniert.

Welche Schritte typischerweise dafür notwendig sind, skizzieren wir Ihnen hier.

Das Gemeine an der Sache ist allerdings, dass Sie noch gar nicht wissen, wer Ihr Unternehmen kauft und was er damit vorhat.

Beispiele:

  • Sie modernisieren Ihre uralte Webseite. Blöderweise hat der Käufer dafür seinen eigenen Standard und wirft Ihre Variante weg.
  • Sie wandeln Ihre Personengesellschaft in eine besser veräußerbare GmbH um. Das ist für den Käufer steuerlich eine Katastrophe...

Viele auf den ersten Blick logisch erscheinende Aufräumarbeiten machen daher eigentlich erst Sinn, wenn Sie abschätzen können, welche Käuferkreise relevant sind.

Unsere "Anleitung" taugt für Sie daher nur als Checkliste. Prüfen Sie, welche Punkte für Ihre Situation plausibel klingen!


1. Unternehmer - Manager - Operativer

Wie abhängig ist Ihre Firma eigentlich von Ihnen? Womit verbringen Sie den größten Teil Ihrer Arbeitszeit?

  • Im schlechtesten Falle sind Sie ein Operativer, d.h. ein relativ großer Teil Ihres Unternehmenswertes besteht aus Ihrer eigenen Arbeit. Der Käufer müsste also so wie Sie sein oder jemanden mit Ihren Fähigkeiten finden, damit der Laden weiterläuft. Das macht Ihre Firma fast unverkäuflich!
  • Mittelgut: Operativ läuft Ihre Firma selbstständig, aber Sie sind der Chef-Manager. Geschäftsführer. In diesem Falle ist Ihre Firma veräußerbar. Allerdings müsste der Käufer Ihren Job übernehmen bzw. Ihre Operations in seine Organisation einbetten. Sowas ist oft der Fall, wenn man an die Konkurrenz verkauft.
  • Prima: Sie sind überwiegend als Unternehmer tätig, d.h. Sie entwickeln Ihre Firma weiter. Das Management und das operative Geschäft erledigen Ihre Mitarbeiter. In diesem Falle ist der Verkauf an institutionelle Investoren möglich. Oder ein Mitbewerber sieht große Einsparpotenziale, indem er seine Manager Ihre Mannschaft mitmanagen lässt.

Schauen Sie, dass Ihr Unternehmen unabhängig von Ihnen funktionieren kann! Ziehen Sie sich aus dem Tagesgeschäft zurück! Suchen Sie Ihr bestes Pferd im Stall und übergeben viele von Ihren Aufgaben!

Damit erschließen Sie sich ganz andere Käuferkreise!


2. Die beste Rechtsform, um die Firma zu verkaufen

Nur Kapitalgesellschaften lassen sich verkaufen! GmbH, Limited, AG...

Ansonsten ist ein Komplettverkauf Ihres Unternehmens gar nicht machbar und Sie übertragen lediglich einzelne Assets an den Käufer ("Asset-Deal").

Je nach Käuferkreisen kann es wie gesagt sinnvoll sein, auf die Umwandlung in die Kapitalgesellschaft zu verzichten, denn der Käufer muss Ihre Firma langfristig kostenneutral bilanziell aktivieren. Kauft er nur Assets, können diese zügig abgeschrieben werden.

Aber sollte Ihr Unternehmen so viel Kraft haben, dass es den Eigentümerwechsel als eigenständige Organisation wahrscheinlich überstehen wird, dann wäre die Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft schon angesagt:

  • Google GbR: schlechter handelbar als Google AG
  • Nur-noch-eine Maschine-drin GbR: besser zerlegbar als GmbH

3. Prozesse entschlacken und dokumentieren

Im Laufe der Jahre haben sich hochgradig komplexe Prozesse mit 798 Ausnahmeregelungen entwickelt. Viel operative Betriebsamkeit mit wenig Output. Wissen, das nur in Köpfen von Mitarbeitern existiert, aber nirgendwo nachvollziehbar aufgeschrieben steht?

Hier ist das große Aufräumen angesagt! Entschlacken! Welche Prozesse sind essentiell? Welche verschlingen mehr Aufmerksamkeit als dass sie etwas bringen würden?

Sie merken das am besten, indem Sie versuchen, die Abläufe zu dokumentieren: Alles, was sich nicht in wenigen Worten zu Papier bringen lässt, sollte überdacht werden!

Nebeneffekt: Ihnen werden viele Kleinigkeiten auffallen, die unnötig Geld kosten!


4. Topaktuelle Buchhaltung

  • Machen Sie den anstehenden Jahresabschluss im Mai und nicht im Dezember!
  • Überlegen Sie, welche Rückstellungen aufgelöst werden könnten - auch wenns steuerlich ein wenig weh tut...
  • Bewerten Sie Ihre Immobilien, Maschinen, Lagerbestände neu, damit Ihnen das bei der Due Diligence nicht vor die Füße fällt.
  • Realisieren Sie ggf. Stille Reserven, damit diese nicht aus Versehen an den Käufer gehen - auch wenns steuerlich...

Das waren nur ein paar Beispiel - Sie wissen, was wir meinen...

Sprechen Sie mit Ihrem Steuerberater und beziehen Sie ihn in Ihre Pläne mit ein!


5. Kosten runter

Wenn Sie die Kosten drastisch zurückfahren (ohne dabei Ihr Kerngeschäft zu stören), steigt natürlich der Gewinn und Ihre Firma erscheint beim Verkaufen attraktiver.

Nobrainer:

  • unnütze Wartungsverträge kündigen
  • günstigere Stromanbieter suchen
  • Firmenwagen-Flotte reduzieren - auch den der Gattin ;-)
  • ...

So mittel:

  • verdiente, aber unnötige Mitarbeiter entlassen
  • Mitarbeiter-Incentives kürzen (Weiterbildung u.ä.)
  • nicht wirklich profitable Geschäftsbereiche dichtmachen
  • ...

Hardcore:

  • eigentlich notwenige Wartungen in die Zukunft verlegen
  • Marketingkosten runterfahren
  • Messen absagen
  • ...

6. Mitarbeiter informieren, dass Sie die Firma verkaufen?

Von unserer Seite gibt es ein klares NEIN!

Pro:

  • Einige freuen sich darauf, dass Sie bald weg sind!

Kontra:

  • Zukunftsangst
  • Die Guten laufen zuerst weg, die Schlechten bleiben.
  • Opportunismus (Klopapier klauen ist ja jetzt egal...)

Sie sollten also lieber die Klappe halten und den Verkauf erst kommunizeren, wenn es soweit ist.


7. Langfristige Verträge

Wer eine Gewerbeimmobilie verkaufen möchte, bekommt deutlich mehr, wenn er langfristige sichere Mietverträge vorzeigen kann.

Das gilt analog auch, wenn Sie Ihre Firma verkaufen:

  • Langfristige Kundenverträge zu Top-Konditionen geben dem Verkäufer Sicherheit bzgl. der Nachhaltigkeit Ihrer Kundenbeziehungen.
  • Genauso sieht es mit den Verträgen aus, die sie mit Ihren Lieferanten gschlossen haben. Auch hier sollten Sie verlängern!

Fazit: Es gibt viel zu tun!

Bevor Sie Ihre Firma verkaufen können, sind wahrscheinlich eine Menge Dinge zu erledigen.

Einige machen sowieso Sinn. Anderes nur, um Ihr Unternehmen anzuhübschen.

Und Sie werden feststellen, dass einige Schritte leicht sind plus viel bringen, während andere mühsam erscheinen und wenig Vorteile bringen.

Sie sind der Chef! Wägen Sie ab! Aber verschlafen Sie das Aufräumen und Anhübschen nicht!

Und dann engagieren Sie den besten Berater, der bei Ihrem Firmenverkauf das Optimum herausschlägt!



In Kooperation mit:
Unser Dank geht an:
25% vom Gewinn spenden wir an:
Banking-Partner: